Eine Jury, bestehend aus Steven Lambers (Laar), Albert Rötterink (Emlichheim) und Gertrud Stegemerten (Gildehaus), hat dann die Einrichtungen bereist und das vorhandene Engagement bewertet. Aufgrund besonderer Verdienste wurden nun vier Einrichtungen besonders geehrt und ausgezeichnet: Ev.-ref. Kindergarten „Kleiner Leuchtturm“ aus Emlichheim; Kindergarten „Vechtespatzen“ aus Laar; ev.-ref. Kindergarten „Kleiner Seestern“ aus Neuenhaus und der Kinderspielkreis „Sünneküken“ aus Wielen.
Landrat Friedrich Kethorn zeigte sich erfreut darüber zum zweiten Mal Ehrungen und Auszeichnungen gemeinsam mit Albert Rötterink vom Groafschupper Plattproater Kring für ein Engagement vornehmen zu können, dass insbesondere die nachhaltige Förderung der plattdeutschen Sprache bei den jüngsten Grafschaftern zum Gegenstand hat.
Als Landrat und Grafschafter liege ihm die Bewahrung und Förderung der plattdeutschen Sprache sehr am Herzen. Für ihn persönlich bedeutee die plattdeutsche Sprache Heimat, Wurzeln, Geborgenheit und Vertrautheit. "Es ist die Sprache, die aus der Tradition heraus zu uns Grafschaftern gehört und unsere Identität mitgeformt hat", so Landrat Kethorn.
Leider habe die Weitergabe des Plattdeutschen an die nachwachsenden Generationen in den vergangenen Jahrzehnten immer schlechter funktioniert. Daher sei der aktive Sprachgebrauch bis auf einige Sprachinseln in der Grafschaft immer stärker zurückgedrängt worden. Um hier entgegenzuwirken, müsse eine frühkindliche Sprachförderung an Kitas und Grundschulen erfolgen.
Hierzu leisten einige Einrichtungen, oft im Verbund mit der Grafschafter Platt-AG, ein vorbildliches Engagement durch den Einsatz pädagogischer methodisch-didaktischer Arbeiten wie das Wörterbuch oder auch die erstellten Unterrichtsmaterialien.
Bereits im Mai 2011 hatte eine erste Fragebogenaktion stattgefunden, in der Art, Weise und Umfang der Plattdeutschförderung an Kitas systematisch eruiert wurden. Um erneut eine Evaluation zu ermöglichen, sind in diesem Jahr die Fragebögen nochmals überarbeitet und zugeleitet worden.
Insgesamt jedoch ist festzustellen, dass die Förderung der plattdeutschen Sprache an Kindertageseinrichtungen insbesondere in Nordhorn rückläufig ist. Hier drücken vor allem die Problemstellungen der Kinder mit Migrationshintergrund auf die Fördermöglichkeiten.
Umsehr freute sich Landrat Kethorn darüber, vie Einrichtungen auszeichnen zu können, die sich ganz besonders für den Erhalt des Plattdeutschen eingesetzt hatten. Er gratulierte den Vertreterinnen der Kindergärten und dankte ihnen für ihr nachhaltiges Engagement.