Groafschupper
Oawend an'n 20. November 2015 in't Dörpgemeeschupshuus in't Wauld Beginn soawends half achte |
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Thema:
Plattdüütsch leewt – ock dit Joar weär |
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Woard vöarof: To dat Willkummenswoart leste
Wekke in Wilßem woll ick noch even vöaroff wat seggen. Ick hadde ja seggt,
da du soawends üm desölwe Tied dat Footballspöll Dütschland tegen Frankrijk
in Paris in't Fernseen to seen was en de Löö in' Saal in Wilßem dat better
bij ounsen Oawend hadden at Football to kieken. Du künn ick noch nich
aanen, wo recht ich doarmet hadde, soa at denn Zeitungsreporter Günter
Plawer dat Dingsdag in de Kraunte schrewen heff.
Nou wieter to hier en vanoawend:
Bedaunken woll ick mij an disse
Stee noch even bij Liesel Reurink ut Grastrup met eäre „Rentnertruppe“
van'n Sportverein Grastrup, de denn Saal all in Wilßem en hier'n bettien
mooij maakt hebbt, nett as all et leste Joar hier ock all. Doarto metthölpen
hebb ock Henni en Bernd Scholte ut Göllenkaump. Nou geet't foart löss. Ij mött' ouns wall lück döar de Finger kieken, wij bint alltohoape nich meär de Jüngsten. Men wij söllt ouns Beste gewen en ick wäinsche Uw nou noch 'n paar plesärige Üüren. Wij singt nou foart as eärstet dat Leed „Wij proat' noch Platt“ en Bedankt eärstmoal ! Albert Rötterink |
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GN 17.11.2015, 04:00 Uhr | ||
Plattproater erinnern humorvoll an alte Zeiten in Wilsum |
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Sketche und Dönkes lockerten das Programm auf. Foto: Günter Plawer |
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Von Günter Plawer Der Groafschupper Plattproater Kring hat am Freitag in Wilsum mehr als 350 Gäste zu einer Reise in die alte Zeit eingeladen. Die nächste „Fahrt“ startet am Freitag in Osterwald. Es gibt noch Eintrittskarten. Wilsum. „Hier muss man rechtzeitig sein“ stellt ein älterer Herr in der letzten Reihe etwas enttäuscht fest. „Ich war schon eine halbe Stunde eher hier. Aber da war schon alles voll.“ Trotzdem freut er sich auf den bunten Abend des Groafschupper Plattproater Krings im Saal Ridder in Wilsum. Bunt ist der Abend dann auch – anders als die Haare der Zuhörerinnen und Zuhörer. Die sind eher grau. Kein Wunder, denn Interesse an Volksmusik und Erzählungen aus alten Zeiten kommen bei der älteren Generation einfach besser an. Mit der Begrüßung durch den Vorsitzenden Albert Rötterink geht es dann auch gleich richtig los. „Ich habe nur noch einen freien Parkplatz gesehen – am Ortseingang von Emlichheim“, sagt er vergnügt und meint: „Heute Abend gibt es ein Fußballspiel im Fernsehen, aber hier haben Sie es besser.“ Keiner konnte ahnen, wie recht er damit haben sollte. An diesem Abend gibt es nur Plattdeutsch zu hören. Für die meisten ist das kein Problem, nur die angelernten Grafschafter müssen genau hinhören. Ein großes Bühnenbild brauchen die Mitwirkenden nicht. Sie haben ihre alten Trachten angezogen. So zeigen sie, worum es heute Abend geht: um die alte Zeit. Doch keiner sagt, dass es die gute alte Zeit war. Denn alle wissen, dass früher viel härter gearbeitet werden musste und das Leben viel beschwerlicher war. Zweiter Abend wegen großer Nachfrage Das Programm stellte Anni Semlow zusammen. „Es muss eine bunte Mischung sein. Vertellses, Dönkes und auch Sketche müssen mit dabei sein“, stellt sie fest. „Am Anfang hatte ich zu viele Wortbeiträge. Aber unsere Kring-Musiker sorgen mit ihrer Musik ja immer für Abwechselung“, erzählt sie später. Natürlich richtet sich das Programm an die Älteren, weiß auch Anni Semlow: „Wo bekommen sie auch sonst so was geboten? Und das Interesse ist groß. Deswegen bieten wir in diesem Jahr sogar zwei Abende an, einen in Wilsum und einen am nächsten Freitag in Osterwald.“ Bei den Geschichten werden Erinnerungen an die eigene Kindheit wach. Als vom allgemeinen sonnabendlichen Waschtag mit der großen Wanne erzählt wird, muss Jenni Höllmann aus Uelsen lachen. „Genauso war das auch bei uns. Erst kamen die Eltern in die Wanne, dann wir Kinder. Den Boden gewischt hat meine Mutter mit dem Badewasser dann nicht mehr.“ Der November ist auch die Zeit für das St. Martins-Singen. Anni Semlow stimmt ein Lied aus eigenen Kindertagen an. Einige können sich erinnern und singen mit. Zunächst etwas zaghaft, aber dann immer lauter. Genauso ist es beim Mitschunkeln und Mitklatschen. Der Grafschafter ist eben auch ein bisschen zurückhaltend. |
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In alter Grafschafter Tracht schlüpften die Mitwirkenden in ihre Rollen. Foto: Günter Plawer |
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Plattdeutsch hat „eine gewisse Derbheit“ Deutlich jünger als die meisten im Saal ist Meinhard List. Er wohnt in Bonn und arbeitet im Landwirtschaftministerium. „Für mich ist das eine schöne Erinnerung“, sagt er, „im Rheinland bekommt man davon ja nichts mehr mit. Und ich finde die Sprache so schön, weil sie so eine gewisse Derbheit hat. Und wenn dann Witze kommen, hört sich das ganz ursprünglich an.“ Genauso ergeht es seiner Mutter Lieselotte List. Sie erzählt: „Mein Mann und meine Schwiegermutter haben früher das Platt gesprochen und das ist dann eine schöne Erinnerung.“ Nach gut einer Stunde gibt es eine Pause. Wer will, kann sich draußen mit einer Bratwurst stärken oder an der Theke mit einem Bier seinen Durst stillen. Während der Pause werden CDs des Groafschupper Plattproater Krings verkauft. 20 Stück wechseln den Besitzer. „Das ist gut“, sagt die Frau hinter dem Verkaufstisch, „ich bin sehr zufrieden.“ Weiter geht’s mit der zweiten Programmhälfte. Am Ende steht der große Applaus. Fast 350 Gäste hatten einen wunderschönen Abend und gehen zufrieden nach Hause. Niemand im Saal Ridder hat auch nur eine Ahnung, was sich zur gleichen Zeit in Paris abspielt. |
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Plattproater Oabend am 13. Nov. 2015 19.30 Uhr bei Ridder in Wilsum |
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Der Groafschupper Plattproater Kring hat im vollbesetzten Saal Ridder (ca. 350 Besucher) in Wilsum einen Plattdeutschen Abend inszeniert. Unter dem Motto „Wij proat noch platt „ begeisterten die Akteure des Plattproater Krings die Zuschauer Mit „Vetellsels un Dönkes“ sowie Sketschen „ut de goode oule Tied“ aber „ok van vandage“ strapazierten die Damen und Herren des Original Groafschupper Plattproater Krings die Lachmuskeln des Publikums. Die beliebten „Kring Musiker“ sorgten mit plattdeutscher volkstümlicher Musik für die richtige Unterhaltung. Das Quartett mit Akkordeon, Fukepott, Pauke und Teufelsgeige sowie der Chor des Krings luden die Gäste im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal zum Schunkeln und Mitsingen ein. |
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Programm: |
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Musik zur Einleitung | ||
Begrüßung + Moderation: Vorsitzender Albert Rötterink und Anni Semlow | ||
Musik u.Chor: Wij proat noch platt..., 0, wat ist moij iene Groafschupp | ||
Anni Semlow: Ounse Modersproake Anni Semlow, Alide Berends, Liesel Reurink: Hogg en Platt Hermann Kronemeyer: Denn nützlichen Bernhard Gertrud Rötterink: November Gerhartd Olthuis: Nachtfost Alide Berends, Friedel Hindriks: Visite |
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Musik + Chor: Dat Hus mett'n grönen Gewel Nur Musik: Verloaren Glück |
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Alide Berends, Gertrud Rötterink: Denn
Badetag Alide Berends: de Hochtiedsnacht Friedel Hindriks: Sülwerne Hochtied |
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Musik + Chor: Dat du mien Leewsten bis…. | ||
Jan Lübben, Georg Olthuis: Besöök bij'n
Dokter Gertrud Stegemerten: Watt man nich all's soa dröamt Henni Boermann: Verkoapen mött man können Henni Scholte: Denn Reißverschluss Hermann Schepers: de Kaste uprümen |
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Musik + Chor + Publikum: Brünnlein-Potourri, Schwer mit den Schätzen… | ||
Pause ca ½ Stunde | ||
Musik : Singspiel(Refrain wird vom „Plattproater Chor“ mitgesungen, Solo Anni Semlow | ||
Gerda Rieger, Hermann Schepers: Ounse Bröer Gerrad de woll datt Rieden leärn Gerhard Olthuis: Datt besünnere Schwömmbad Georg Olthuis: Hatte blief stark Alide Berends: Denn Alkoholtest |
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Musik + Chor: Kott an de Vechte wast Alle: So ein Tag so wunderschön wie heute |
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Gradhors Warkall: denn Diener Johann Hermann Kronemeyer: Goode Froindschup Gerda Rieger, Hermann Schepers, Gerhard Olthuis: Ne annere Frau Alide Berends: Wijntervergnögen |
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Musik + Chor: Wostebroat mett Seck, Heidewitzka Herr Kapitän | ||
Henni Boermann, Henni Scholte: Dat leckere Woastebroad | ||
Musik + Chor: Harm de kläine Jung | ||
Gertrud Stegemerten, Gerda Rieger: Grete Bollmann unn de Nummern Alide Berends: De Wunnerpillen |
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Schlusswort: Anni Semlow | ||
Musik + Chor: Wijnd un Meer | ||
Schlusswort: Albert Rötterink Gutgoahn | ||
Musik Alle, Kein schöner Land | ||
GN 4.11.2015 | ||
Plattdeutsche Abende
in Wilsum und Osterwald Plattproater Kring bietet Heiteres und Besinnliches |
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gn Wilsum/Osterwald. Getreu dem Motto „Plattdüütsch lewt – ock dit Joar weär“ veranstaltet der Groafschupper wieder seine beliebten Platt proater abende. Im vergangenen Jahr war das Interesse so groß, dass viele Interessierte keine Karten mehr bekamen. In diesem Jahr gibt es daher zwei Veranstaltungen. Der erste Abend findet am Freitag, 13. November, ab 19.30 Uhr im Saal Ridder in Wilsum statt, die zweite Veranstaltung wird am Freitag, 20. November, um 19.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in Osterwald angeboten. Das Programm besteht aus heiteren und besinnlichen „Vertellsels“, „Dönkes“ und Sketchen aus damaliger und heutiger Zeit. Die Kring-Musiker werden den Abend musikalisch begleiten. Eintrittskarten sind bei den Filialen der Grafschafter Volksbank und der Volksbank Niedergrafschaft erhältlich. Die Veranstalter, die sich für den Erhalt des Plattdeutschen einsetzen, weisen darauf hin, dass Kartennummern keine Platznummern sind. |
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