Plattdüütsch lewt – et wodt weär meär“
 
         
   
         
  GN 7.11.2016      
 

 

„Plattproater Kring“ sorgt für volles Haus

Gute Stimmung in Osterwald – Viel Applaus für Aufführungen von Sketchen und Musik



„Plattdüütsch lewt – et wodt weär meär“, lautet das Motto der Auftritte des „Groafschupper Plattproater Kring“. Das Publikum zeigte sich begeistert von der gelungenen Mischung aus Witz und stimmungsvoller Musik. Die Auftritte am Freitag und Sonntag waren jeweils ausverkauft.
Von Carl Hesebeck


OSTERWALD.
Der Saal gefüllt, das Publikum hängt gebannt an den Lippen der Vorstellenden: Am Sonnabend hat der „Groafschupper Plattproater Kring“ im Osterwalder Dorfgemeinschaftshaus einen von drei Plattdeutschabenden auf die Bühne gebracht und mit seinen humorvollen, aber teils auch nachdenklichen Beiträgen für viele Lacher beim zahlreich erschienenen Publikum gesorgt.

Bereits zur Premiere der Reihe unter dem Motto „Plattdüütsch lewt – et woddt weär meär“ am Freitag konnten sich die Veranstalter über einen voll besetzten Saal freuen, auch am Sonntag waren alle Karten ausverkauft und die Parkplätze vor dem Dorfgemeinschaftshaus voll ausgelastet. „Wir wollen mit unseren Plattdeutschabenden die Sprache am Leben halten und dazu anregen, sie weiter zu sprechen“, erklärt Albert Rötterink, Vorsitzender des „Plattproater Krings“.

Rötterink war es auch, der souverän durch den Abend moderierte, wie auch der Rest der Veranstaltung natürlich auf Platt. Anni Semlow, eigentlich das weibliche Pendant an diesem Abend in der Moderation und ebenso mit eigenen Stücken vertreten, war krankheitsbedingt leider nicht auf der Bühne zu sehen. „Dieses Haus ist für uns ein toller Veranstaltungsort, für unser Publikum liegt es recht zentral und für unsere Darsteller bietet die große Bühne ausreichend Platz“, sagt Rötterink.

Auf der Bühne trugen nach und nach rund 20 Mitglieder des Vereins in der typischen Grafschafter Tracht kurze selbst geschriebene Sketche oder Gedichte vor: Da ging es zum Beispiel ums Schweineschlachten, das komplizierte Zusammenleben mit der Ehefrau nach der Pensionierung oder im Beitrag von Hermann Kronemeyer um das Alltagsleben eines Rentners und sein liebstes Revier, das eigentlich nur der Baumarkt sein kann – irgendwo müssen die Materialien für die 28 Vogelhäuser im Garten schließlich herkommen. Mit 89 Jahren ist Kronemeyer dabei der älteste der „Groafschupper Plattproater“, die alle im Rentenalter sind.

Zwischen den einzelnen Beiträgen sorgten die „Kring Musiker“ Heinrich Vos, Heinrich Roters, Jan Lübben und Alfred Semlow an der urigen Teufelsgeige für gute Laune unter den Plattfreunden, die Moderator Rötterink vielfach schon zum „Fänclub“ der Plattdeutschabende zählt.

Mit viel Engagement haben die Plattproater in „Wauld“, wie Osterwald auf Platt heißt, ein tolles Programm auf die Bühne gebracht und nach der Vorstellung viele zufriedene Gesichter aus einem heiteren Abend nach Hause entlassen, der mit viel Applaus gewürdigt wurde.

Ein schönes Plädoyer für eine Sprache, die auch heute noch für viele Menschen in der Grafschaft ein Stück Identität bedeutet – umso wichtiger, dass der „Platt­proater Kring“ mit seiner Arbeit zum Erhalt des Plattdeutschen beiträgt.

 
         
     
 

Viel zu lachen gab es bei den Sketchen der „Plattproater“ im Dorfgemeinschaftshaus Osterwald. Dabei darf selbstverständlich auch die passende Lektüre nicht fehlen. Fotos: Hesebeck

  Auch für stimmungsvolle Musik war gesorgt.
 
         
 

Platt leewt
Dat was föar oungefär 1000 Löö n’n groot Beleefnis an de dree Vöarstellingen de wij in’t Wauld ofhollen hebt.
Wij hebt düdelik markt, dat wij met disse Form van dat Wiedergewen van ounse Platte Sproake nich uphöarn döart.

 
         
   
         
         
 
Programm für die Plattproateroabende in Osterwald
am 4.11,5.11. und 6.11.2016
 
         
 

Musik zur Einleitung - Instrumental
Begrüßung: Vorsitzender Albert Rötterink
Musik und Chor: Potpourri aus Groafschupper Platt und
Gert de koump ut de Groafschupp (Liedblatt wird Di. verteilt)
O, wat ist moij iene Groafschupp Lied Nr. 18

Moderation: Anni und Albert
Alide und Gertrud Rö.: Dat aule Platt
Henni Boermann: Plattdütsch mött man können
Henni Scholte: Ounse Ländtien
Gerhard Olthuis u. Henni Boermann : Swienschlachten

Hermann Kronemeyer u.
Gerda Rieger: För 70 Joahr
Musik und Chor: Kloumpe haddn wij alle… Lied Nr. 16
Musik o h n e Chor: Watt nen moijen Dag is doch vandage

Herman Schepers u. Gerhard Oldekamp: Pensionär
Hermann Kronemeyer : Denn Rentner

Sketch 6 Frauen: Datt Fischgericht
Thea: Henni B.
Läida: Gertrud Rö.
Erna: Henni Sch.
Gesine: Friedel
Anna: Irmgard
Mina: Gerda
Musik und Chor: Wij proat noch platt Lied Nr. 29
Wij bint doch Groafschupper Lied Nr. 12

Sketch: Denn Breef
Buur: Jan Lübben
Magd: Friedel Hindriks
Postbote: Gerhard Olthuis

Alide: Hille sett‘t eären Willen döör
Hermann Sch.: Karlheinz
Musik zur Pause ohne Gesang: Schunkelwalzer
Frag doch das Meer

- P a u s e -

 

Musik nach Pause: Instrumental
Musik und Chor: Groafschupper Mäinschen Lied Nr. 3
Georg Olthuis: Watt is’n Mäinsche
Alide und Gertrud St.: Sketch: Datt Räisebüro
Gertrud Rötterink: Spütter offkreegen
Gerhard Olthuis: Bernhard kannt nich glöwen
Musik und Chor: Woastebroad mett Speck Lied Nr. 25

Alide: Watt heff denn Klapperstorch bracht
Henni Boerman: Besöök van’n Schoolroad
Jan Lübben: Upp te Autobahn
Friedel Hindriks: Ferien upp’n Burenhoff (Sommergäste)
Musik: Ett is vandage soa moij bij ju
Chor: n u r R e f r a I n Lied Nr. 37

Gertrud St. und Gerda Rieger Sketch: Denn Cholesterinspeegel
Moderation Albert: To’t Noadäinken
Gerhard Oldekamp: Ounse Tied
Georg Olthuis: De beste Medizin
Musik to’n Offscheed: Wijnd unn Meer
Chor: n u r R e f r a i n Lied Nr. 35
Schlussworte: Albert Rötterink
A l l e : Kein schöner Land Lied Nr. 70